Dramatische Visa-Lage an deutschen Konsulaten schwächt und behindert die Erholung des Incoming-Tourismus – Branche fordert sofortige Verbesserungen von der Bundesregierung
Der Bundesverband der Deutschen Incoming-Unternehmen e.V. fordert die Bundesregierung dazu auf, umgehend für eine deutliche Verbesserung bei der Ausstellung von Schengen-Visa zu sorgen. Die aktuellen, völlig inakzeptablen Zustände beschädigen die Incoming-Tourismuswirtschaft in Deutschland und behindern die Erholung der Branche nach drei Jahren Reiseverbot während der COVID-Pandemie.
Eine aktuelle Umfrage unter Verbandsmitgliedern offenbart enorme Probleme bei den Visaprozessen in den Quellmärkten Südafrika, China, Indien, den Golfstaaten, Vietnam, Indonesien und Thailand. In all diesen Ländern gibt es ein großes Potenzial zahlungskräftiger Kunden, die gern nach Deutschland reisen möchten. Wenn jedoch allein die Terminvergabe für die Antragstellung bis zu 16 Wochen dauert, wie aktuell in Indien, suchen Touristen sich schlichtweg andere Ziele in Europa. In den deutschen Vertretungen in China werden aktuell noch gar keine Touristenvisa erteilt. Infolge dessen gibt es aus diesem Markt keine Anfragen für Deutschlandreisen. Vielmehr werden Touren nach Frankreich, Österreich, Niederlande und in die Schweiz gebucht. Diese Länder erteilen Schengen-Visa für Touristen und Geschäftsreisende rasch und vergleichsweise unkompliziert.
Leidtragende sind u.a. Hotels, Einzelhandel und Incoming-Agenturen in Deutschland, die dadurch bedingt große Umsatzpotenziale nicht realisieren können. Im europäischen Wettbewerb gewinnen die Nachbarländer und die Destination Deutschland verliert. Auch Geschäftsreisende, Messebesucher und Incentive-Reisegruppen aus den genannten Quellmärkten haben es entsprechend schwer, teils ist es schlichtweg unmöglich aus diesen Gründen mit vertretbaren Aufwand nach Deutschland zu reisen.
„Die Marke Deutschland verliert an Ansehen und Attraktivität, zugleich wirbt die DZT mit Millionenbudget genau um Gäste aus diesen Überseemärkten,“ kritisiert der Generalsekretär des BVDIU, Tobias Reinsch, und pointiert: „Während die Bundesregierung über das BMWK viel Geld für die Werbung ausgibt (plus weitere öffentliche Marketingmittel aus den Bundesländern und Kommunen), kann das Auswärtige Amt diese Gäste nicht mit Visa versorgen. Die Incoming-Branche wird geschwächt, obwohl das wirtschaftliche Potenzial enorm ist und es aus diesen Märkten eine große Nachfrage gibt. Wir brauchen nun eine wirklich schnelle Verbesserung rund um die Visa-Thematik!“