Einblicke in die Geschäftsjahre 2022 und 2023:Eine Umfrage des Bundesverbands der Deutschen Incoming Unternehmen e.V. (BVDIU) zeigt die positive wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2022 und einen zuversichtlichen Ausblick für 2023
Von Aufschwung bis Herausforderung: Der Bundesverband der Deutschen Incoming Unternehmen e.V. (BVDIU), in dem sich Incoming- und Destination Management-Unternehmen (DMCs) mit Firmensitz in Deutschland zusammengeschlossen haben, gibt mit einer Umfrage Einblicke in Entwicklungen des Jahres 2022. Zusätzlich werden mögliche Herausforderungen für das Geschäftsjahr 2023 prognostiziert.
Die Umfrage des BVDIU wurde im Zeitraum vom 14. bis zum 22. Februar 2023 durchgeführt und stellt ein aktuelles Stimmungsbild der Verbandsmitglieder dar. Die Einblicke sind dabei durchaus positiv, denn alle im BVDIU organisierten Incoming-Unternehmen haben die Pandemiejahre 2020 bis 2022 dank Überbrückungshilfen und unternehmerischen Anpassungen überstanden und starten nun wieder durch.
Umsatz- und Personalentwicklungen 2022 im Vergleich zu 2019
Das Geschäftsjahr 2022 lief abschließend besser als noch im ersten Halbjahr erwartet. Auch, wenn das Vorpandemie-Niveau noch nicht wieder ganz erreicht wurde, brachte das zweite Halbjahr einen Aufschwung, der besser ausfiel als erwartet. Während die Mehrheit von 50% Dreiviertel ihrer Vorpandemieumsätze verzeichnet, haben ein Drittel der befragten Unternehmen 2022 das Niveau wie im Jahr 2019 erreicht. Fünf Prozent geben sogar an, ihre Umsätze gesteigert zu haben.
Ein Blick auf die Personalentwicklung zeigt: Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist seit Juni 2022 gewachsen und 40% der Unternehmen haben das Vorpandemieniveau erreicht. 10% der DMCs konnten ihr Team sogar vergrößern. Nichtsdestotrotz geben 40% an, aktuell mit kleineren Teams als noch im Jahr 2019 zu arbeiten, bei 30% der Befragten liegt die Zahl sogar bei weniger als der Hälfte. Dafür haben 50% der befragten Unternehmen derzeit offene Stellen und suchen nach Verstärkung.
Aussichten und Herausforderungen für 2023
Das aktuelle Geschäftsjahr verzeichnet bisher einen positiven Trend. 80% der Incoming-Unternehmen und Destination Management Companies haben für 2023 gleich oder mehr Reservierungen als zum selben Zeitpunkt 2019. Davon ist bei 40% der Unternehmen der Buchungsstand gleich und bei 40% höher als noch vor der Pandemie. Nur 20% verzeichnen einen Rückgang an Reservierungen im Vergleich zu vor Corona.
Trotzdem sind auch einige Herausforderungen für 2023 zu erwarten. Die Incoming-Unternehmen sehen einen starken Fokus auf ihre Leistungsträger und 80% befürchten einen andauernden Personalmangel in Hotellerie, Gastronomie, bei Transportunternehmen oder ähnlichem. Aus dem Fachkräftemangel resultieren mangelnde Kapazitäten, alle Anfragen bedienen zu können, und auch Qualitätsverluste. Diese wiederum schwächen im Zusammenspiel mit der Inflation und den steigenden Energiepreisen das Preis-Leistungs-Verhältnis der Destination Deutschland.
Ein wenig Hoffnung bringt die schwächere Bewertung von Risiken aus der Inflation und steigenden Energiepreisen. Mit 30% ist diese deutlich geringer als noch vor 8 Monaten mit 70%. Ebenso werden die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, welche im Juni 2022 noch bei 65% der DMCs von Bedeutung waren, im Februar 2023 nur noch von 25% als Risiko eingeschätzt.
Rück- und Ausblick in Quellmärkte und Segmente
Bei den Quellmärkten gab seit 2019 Veränderungen: 55% der DMCs geben in der Umfrage an, neue Kunden gewonnen zu haben – 40% auf der Nah- und Mittelstrecke, 15% auf der Fernstrecke außerhalb Europas. Nordamerika ist mit 70% derzeit der wichtigste Quellmarkt, gefolgt von West-Europa (60%) und Nord-Europa (50%).
Die Ausrichtung auf Segmente ist bei 60% der Unternehmen gleichgeblieben und fokussiert weiterhin Freizeittourismus (Leisure) und MICE. Je 20% geben an, entweder mehr Leisure oder mehr MICE zu bearbeiten als im Jahr 2019. 55% sehen ihren Schwerpunkt bei Leisure, 30% bei MICE und für 15% ist beides gleich wichtig.