BVDIU fordert Konzept vom Bund für Neustart des Incoming-Tourismus und langfristige finanzielle Hilfen
Das Andauern der Krise mit täglich neuen Hiobsbotschaften für die Tourismusbranche verdeutlicht, wie sehr die Incoming-Unternehmen auf langfristige Hilfe durch den Bund angewiesen sind. Mit rund
400 Unternehmen und einer Wertschöpfung von rund 3 Milliarden Euro in 2019 sind diese Firmen bedeutende Akteure im Deutschlandtourismus für die Betreuung ausländischer Gäste. Der Bundesverband
der Deutschen Incoming-Unternehmen richtet in diesem Kontext zwei zentrale Forderungen an die Bundesregierung:
1. Erstellung eines Konzeptes, unter welchen Bedingungen Reisen von ausländischen Gästen nach Deutschland wieder möglich werden sollen: Zahlreiche Landesregierungen und Verbände haben
entsprechende Richtlinien bzw. Perspektivpapiere in Bezug auf einen Neustart des Binnentourismus bereits vorgelegt. Nun ist das BMWi mit seiner Abteilung Tourismuspolitik gefordert, konkrete und
bundesweit gültige Richtlinien auszuarbeiten, unter welchen Voraussetzungen ein sinnvoll gesteuerter Incoming-Verkehr wieder möglich werden kann und welche Maßnahmen dazu erforderlich sind. Der
BVDIU empfiehlt, das Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes damit zu beauftragen.
2. Langfristige finanzielle Sicherung der Incoming Unternehmen & DMC: Incomer & DMC gehören unter den Rettungsschirm der deutschen Tourismusbranche. Es muss jedoch klar sein, dass diese
Unternehmen bis weit in das Jahr 2021 Hilfe benötigen werden. Kredite reichen dafür nicht aus, es muss Zuschüsse und Beihilfen geben. Nur so können massenweise Insolvenzen vermieden und
langfristige Perspektiven geschaffen werden. Hilfen müssen bereitgestellt werden, solange dies notwendig ist, konkret: bis tatsächlich Geschäft wieder gemacht werden kann und darf! Zuschüsse
müssen alle 3 Monate neu beantragt und bewilligt werden können, solange die Situation es erfordert. Die derzeit geltende Einschränkung der Beantragung bis 31.05.2020 ist umgehend aufzuheben und
mindestens bis 31.12.2020 zu verlängern, weitere und auch branchenspezifisch differenzierte Maßnahmen sind einzuplanen.
Tourismus für Deutschland heißt, auch in Zukunft die Incoming-Unternehmen und DMC als die
Motoren des Einreisetourismus zu erhalten, die sie bis März dieses Jahres waren.
Dazu braucht es jetzt klare Perspektiven und Richtlinien sowie substanzielle wirtschaftliche Hilfen.
Über den Bundesverband Deutscher Incoming-Unternehmen e.V. (BVDIU)
Im BVDIU mit Sitz in Berlin sind aktuell rund 50 deutsche Incoming-Unternehmen, DMCs und
Fördermitgliedern zusammengeschlossen. Der Verband vertritt die ideellen und wirtschaftlichen
Interessen von rund 400 entsprechenden Unternehmen in Deutschland. Ein wichtiges Ziel des
Verbandes ist die Intensivierung der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren im Incoming.
Durch die Vernetzung vielfältiger Potenziale setzt der BVDIU auf Synergien, die allen Beteiligten
zugutekommen. Aus einer im Februar 2020 vorgestellten Studie geht die wirtschaftliche Bedeutung der Incoming-Unternehmen im Deutschlandtourismus hervor. Demnach nutzen rund ein Viertel
aller
internationalen Gäste, die nach Deutschland reisen, die Dienstleistungen der 350 bis 400 deutschen
Incoming-Unternehmen und DMC. Die vollständige, 20-seitige Studie kann gern bei der Geschäftsstelle des BVDIU angefragt werden: info@bvdiu.org